Bereits im Mittelalter stand auf der Höhe über dem Dolderbachtal, nordöstlich von Marbach, eine Burg. Diese wurde von den Grafen von Bad Urach erbaut. An dieser Stelle ließ Herzog Christof von Württemberg von 1556 bis 1560 ein vierflügeliges Jagdschloß errichten. Dieses wurde dann 1762 bis 1772 von Herzog Karl Eugen zur "Zweiten Solitude" umgebaut und erhielt eine Schloßkirche, einen Opernbau, eine Kaserne und Gartenanlagen. So kam Grafeneck zu seiner heutigen Hufeisenform. Im 19. Jahrhundert zerfallen Teile des Schlosses. 1928 erwirbt die Samariterstiftung Schloss Grafeneck und richtet ein Heim für körperlich und geistig Behinderte ein. Während des dritten Reiches wird der Ort zum NS-Vernichtungslager, in dem über 10.500 Menschen den Tod fanden. Eine Gedenkkapelle erinnert an die Opfer dieser Zeit. Als Ort der Information ist Grafeneck heute eine Gedenkstätte mit Dokumentationszentrum.
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